bookmark_border08.11.2025 ThAM-Exkursion Mittelthüringen bei Meckfeld / Stiefelburg

Exkursionsbericht ThAM am 08.11.2025
Organisation und Führung: Lech Aleksandrowicz
Bericht: Rico Zimmermann
Bilder: Christine Morgner (1;6) & Frank Langguth (2;3;4;5)

Die November-Exkursion unseres Vereins führte uns diesmal zur Stiefelburg bei Erfurt. Unser Pilzfreund Lech organisierte eine kompakte Tour um den beliebten Ausflugspunkt herum inmitten eines Kalk-Buchenwaldes mit eingestreuten Nadelbäumen (vor allem Kiefern, aber auch Fichten und Lärchen). Bei der Begrüßung erfuhren wir, dass die Bezeichnung „Stiefelburg“ eigentlich auf dem in den 30er Jahren in alten Flurkarten zufällig wiederentdeckten Namen des Bergsporns „Stiefelberg“ zurückgeht und aus Marketinggründen dann zur Stiefelburg wurde.

Die 15 Teilnehmer kamen vornehmlich aus dem Erfurter Umland, die weiteste Anreise hatten wieder einmal unsere Pilzfreunde aus dem Vogtland. Besonders gefreut haben wir uns über die drei Teilnehmer des Giftinformationszentrums (GIZ) Thüringen. Der interessante Austausch zu Beginn der Exkursion über das Thema Pilzvergiftungen war hoch interessant und verdeutlicht die Bedeutung der Zusammenarbeit von Pilzsachverständigen und Ärzten/Apothekern des GIZ für die Bevölkerung.

In dem sehr kleinen Waldstück konnten wir eine große Artenvielfalt entdecken. Röhrlinge waren jedoch wie oft in diesem Jahr Mangelware. Der Speisepilzsammler wäre aber stattdessen mit Reizkern und Trompetenpfifferlingen locker auf seine Kosten gekommen. Das größte Pilzvorkommen gab es an Stellen, an denen eingestreute Nadelbäume zu finden waren. Im reinen Buchenwaldhabitat war zumeist die Laubstreu schon so hoch, dass es nur noch Nebelkappen aufgrund ihrer Größe aus dem Laub schafften und weiße Schnecklinge leuchtend auf sich aufmerksam machen konnten.

Trotz dieser im Herbst üblichen „Widrigkeiten“ konnten wir gemeinsam eine umfangreiche Artensammlung zusammenstellen, woraus ca. 100 Arten bzw. Artengruppen bestimmt werden konnten. Zahlenmäßig überwogen die Gattungen Täublinge, Milchlinge, Ritterlinge und Schnecklinge.

Wir waren im Messtischblatt 5033,334 unterwegs, wobei uns der Rückweg durch das angrenzende Messtischblatt 5133,112 führte. Auf diesem Rückweg begannen bereits die ersten Gespräche zur Bestimmung der zahlreich gesammelten Pilze – und auch der persönliche Austausch der Teilnehmer kam nicht zu kurz.

Unverhofft zeigten sich aber plötzlich am Wegesrand zwei Raritäten: zum einen der Schwarze Korkstacheling (Phellodon niger) und zum anderen der Orangegelbe Korkstacheling (Hydnellum aurantiacum). Beide Funde wurden durch weitergehende Untersuchungen bestimmt.

Ein weiterer nennenswerter Fund war ein Gallertbecher, wobei zunächst der Fleischrote (sarcoides) vermutet wurde, jedoch durch mikroskopische Nachuntersuchung der Großsporige Gallertbecher (Ascocoryne cylichnium) bestimmt werden konnte.

Die abschließende Fundbesprechung fand auf dem sehr schön gepflegten, parkähnlichen Außenbereich der Stiefelburg statt und wurde mit großem Interesse verfolgt. Lediglich leicht aufkommender Regen motivierte uns schließlich zum Gehen.

bookmark_borderThAM-Exkursion vom 28. Oktober 2025 Thüringer Wald bei Zella-Mehlis

Exkursionsbericht
ThAM am 28. Oktober 2025
Organisation und Führung durch Lothar Schreier
Schwarzenberg und Ruppertstal bei Zella-Mehlis

Kunstwerk im Aufenthaltsraum mit dem Gründungsjahr des Bildungscamps im Zentrum

Ausgangspunkt für die Exkursion war das Bildungscamp Christes e.V. Der Verein wurde 1997
gegründet und hat sich der Förderung von Kindern und Jugendlichen mit besonderer Begabung
verschrieben.
Nähere Informationen zum Verein finden sich unter https://www.bildungscamp.de/.
Wir durften in den Räumen des Vereins unsere Funde auslegen und wir wurden sehr gut versorgt.
Vielen herzlichen Dank!
In einer Regenpause machten wir uns auf den Rundweg, der uns von 570 auf 670 m. ü. NN führen
sollte.

Die Strecke führte uns im Wechsel durch Nadelholzforst, Laub- und Mischwald und über Wiesen. Auf den Rinderweiden gibt es möglicherweise viele Saftlingsarten. Die gefundenen Saftlinge waren zertreten.

Hier eine Gruppe Beringter Erdritterlinge.

Das Arteninventar bestand überwiegend aus gut bekannten und verbreiteten Arten. Obwohl offenbar weit verbreitet, war uns der Gegabelte Hörnling unbekannt.
 

Wegen abweichender Farbe sorgte auch der Orange Seitling für Nachdenken.

Leichter Regen war ein Begleiter der Exkursion.

Es kamen für die Fundbesprechung doch viele Arten zusammen.

Gemütlicher Ausklang im Aufenthaltsraum des Bildungscamps