Arbeit
an evolutionärer Dynamik der Gene die
zur Entwicklung
und Instandhaltung von Ektomykorrhiza Symbiosen
beitragen.
Ihr Projekt konzentriert sich auf verschiedene Arten der Gattung Amanita, sie sucht frische Amanita Stämme, um die Erfolgschancen der Experimente zu erhöhen.
Ihre
Zielarten: Amanitamuscaria,
Amanitarubescens
u. a. wie A. phalloides
Am 31. August gab es eine Exkursion der ThAM nach Katzhütte auf den Kieslerstein. Was im Januar bei der Jahresplanung niemand wusste war, wie heiß es im August sein und ob es Pilze geben würde. Die Antwort auf die erste Frage war: Es war ziemlich heiß, das Thermometer zeigte 31 Grad Celsius. Trotz der extremen Dürre im Juli und dem dürftigen Niederschlagsaufkommen im August, waren Pilzaufkommen und auch das Artenspektrum größer als erwartet, denn glücklicherweise hatte es drei Tage vor der Exkursion einen ergiebigen Schauer gegeben. Immerhin 104 Arten wies die Fundliste auf, sodass die 9 Teilnehmer und Teilnehmerinnen trotz der hochsommerlichen Temperaturen auf ihre Kosten kamen. Das Speisepilzaufkommen war zwar nicht überwältigend aber immerhin so groß, dass alle Interessierten einige Pilze für eine Mahlzeit sammeln konnten.
Exkursionsbeginn war am Parkplatz neben der Sporthalle. Unmittelbar dort auf einer Wiese gab es die ersten Funde: Boviste, Erlen-Kremplinge, Schönköpfe, Wollstiel-Schirmlinge und Nelken-Schwindlinge.
Erlen-Kremplinge
Nach dem Überqueren der Schwarza ging es
direkt durch die sauren Fichtenwälder zum ca. 250 m oberhalb von Katzhütte
gelegenen Kieslerstein (647m ü. NN). Das Exkursionsziel befindet sich in einem
Gebiet, in dem einige 220 Jahre alten Rotbuchen stehen, die inzwischen
teilweise zerbrochen und abgestorben sind. Der Kieslerstein selbst ist
vulkanischen Ursprungs und besteht aus porphyritischen Eruptivbrekzien.
Bei einer Rast auf dem Berg zeigten sich alle trotz der fehlenden Erfrischungsgetränke ganz zufrieden. In den Körben lagen -gemessen an den extremen Wetterverhältnissen- erfreulich viele Pilze.
Rast auf dem KieslersteinDurch unwegsames Gelände ging es zu den Baumstümpfen der alten Buchen.Hier gab es neben den Zunderschwämmen auch junge Riesenporlinge zu sehen.Der Abstieg erfolgte ebenfalls auf direktem weg zum Katzhütter Ortsteil Oelze. Ein Fliegenpilz verabschiedete uns.Auf dem Parkplatz wurde die Exkursion von einer kulinarischen Überraschung gekrönt. Holger hatte eine Auswahl seiner 30 Tomatensorten zur Verkostung mitgebracht. Fazit: sehr, sehr lecker.
Die nächste Boletus-Tagung findet vom 10. – 13. Oktober 2019 in Bad Blankenburg/Thür. statt. Tagungslokal ist die Landessportschule. Wir sind bereits jetzt voller froher Erwartung.
Für unsere Zwecke ist der Ort sehr gut geeignet. Hier treffen mehrere Naturräume zusammen. Damit wird jeder seine bevorzugten Exkursionsgebiete finden. Von Muschelkalk bestimmt sind die nördlichen Gebiete. Im Osten liegen von Nadelbäumen bestockte Gebiete auf Buntsandstein. Hier schließt sich die Orlasenke mit eingestreuten Zechsteinriffen (Gips) an. Im Süden und Westen steigt das Gebiet zum Thüringer Schiefergebirge auf.
Im Abstand von zwei Jahren führt die Thüringer Arbeitsgemeinschaft Mykologie e.V. (ThAM) ihre Vortrags- und Exkursionstagung durch. 2019 wird die Boletus-Tagung Huckepack genommen. Das Veranstaltungsprogramm wird, sobald fertig, auf die Homepage der ThAM gestellt. Die Informationen werden auch über die beteiligten Pilzvereine weitergegeben.
Jochen Girwert (ThAM)
Hier geht es zum Programm, weiteres siehe unter Termine. Anmeldeschluss war der 31.07.2019.
Anfang Mai diesen Jahres erschien das umfangreiche Werk über die Großpilze Jenas in einer Auflagenhöhe von 700 Exemplaren. Es werden ca. 2000 Pilzarten vorgestellt, die reichlich bebildert sind. Erhältlich ist das Buch unter pilzflora.jena@gmail.com, im Myko-shop zum Preis für 49,90 €. Informationen zum Buch unter funga-jena.de
Wie alljährlich fand auch in diesem Jahr ein ThAM-Arbeitstreffen statt. Tagungsort war das Hotel Garni „Rennsteigblick“ in Schmiedefeld bei Saalfeld.
Der Ort befindet sich im Thüringer Schiefergebirge auf ca. 700m ü NN. Die Organisation hatte Sven Heinz in die Hand genommen. Alles war perfekt, ihm gilt ein großes Dankeschön.
Frank P., Claudia, Frank L. und Thomas bei konzentrierter Bestimmungsarbeit
Frank Putzmann erklärt dem Bürgermeister von Schmiedefeld die Flechten und den Hausschwamm
Außer Frühstück war alles auf Selbstversorgung ausgerichtet. Das allabendliche Grillen wurde in bewährter Weise von Frank Putzmann übernommen. Das Essen schmeckte an der frischen Frühlingsluft vorzüglich. Auch ihm ein großer Dank dafür.
Der Mai hier war lange trocken und winterlich, sodass das Pilzaufkommen nicht berauschend war. Dennoch haben wir mehr Pilze gefunden, als wir erwartet hatten. Wir hatten tatsächlich bis spät abends reichlich Pilze zum Bestimmen und Auswerten. Die erste Exkursion einer Gruppe ging Richtung Morassina, einem stillgelegten, heute als Museum dienendem Bergwerk. Die andere Gruppe begab sich in das NSG Höllthal bei Lichte.
Vor Ort fanden wir reichlich Blätterpilze, z. B. Helmlinge, Mürblinge, Häublinge, Risspilze, Tintlinge, Schwindlinge, und jede Menge „Stöckchenumdreherpilze“, sprich kleine Ascomyceten oder Rindenpilze und Porlinge.
Galerina-sideroides – Weißgenatterter Häubling
Phellinus laevigatus – Birkenfeuerschwamm (auf Weide!)Foto: F. Langguth, rev. F. Dämmrich
Ein Highlight war der in Thüringen bisher nur selten gefundene, Omphaliaster asterosporus, Syn. Hygroaster asterosporus, der Starkgeriefte Sternsporling (leg. W. Stark)
Am Samstag führte die Exkursion ins und ans Arnsbachtal zwischen Piesau und Gräfenthal.
Bei herrlichem Wetter gab es eine fantastische Aussicht von der Teufelskanzel ins Arnsbachtal
Suche nach Brandpilzen an der Bornbachswand, wo durch einen Waldbrand in 2018 eine größere Fläche Wald den Flammen zum Opfer fiel. Foto: F. Langguth
Zum Abschluss der Exkursion gab’s noch einen Abstecher zu einem Quellmoor mit kleinen gelben Kostbarkeiten und den relativ seltenen Wasser- und Backenzahn-Kreisling.
Mitrula paludosa – Sumpfhaubenpilz
Cudoniella tenuispora – Backenzahn-Kreisling Foto: F. Langguth
Echte Pilzliebhaber schrecken vor
nichts zurück, nicht einmal vor
eiskaltem Wasser.
Zum Exkursionsende eine verdiente kleine Rast mit ersten Fundauswertungen
Fazit: Eine sehr schöne, erfolgreiche Tagung!
Text und Fotos, wenn nicht anders angegeben, C. Hämmerling & A. Vesper