MTB 5026.12 27. August 2022 Bericht und Exkursionsleitung: Jochen Girwert Teilnehmer: Ulrike Welle-Hauber, Jochen Girwert, Frank Langguth Fotos: Jochen Girwert, Frank Langguth
Die Datenbasis in einem unterkartierten Gebiet aufzubessern, das war das Ziel. Das ausgewählte Gebiet beim Schwimmbad Gerstungen war uns bislang unbekannt. Ein kleiner Bach, anfangs parallel zur Autobahn, und einige Teiche ließen auf ein nicht völlig ausgetrocknetes Gebiet hoffen. Sommer 2022: Dürre, Dürre, Dürre. Die Pilzfreunde misstrauten offenbar den Aussichten; so fanden sich nur drei Personen zur Exkursion ein.
Was vom Kohlbach blieb …
Das Bachbett war noch feucht, stellenweise tröpfelte etwas Wasser vor sich hin. Das Gebiet ist von gemischtem Charakter: Neben Kiefernforsten und weitgehend abgestorbenen Fichten, gibt es die von Schwarzerlen bestimmten Bereiche einer schmalen Bachaue.
Oberhalb gibt es mehrere Teiche
Wir haben es versucht: Sechsundzwanzig Arten, darunter auch Phytoparasiten und ein Schleimpilz konnten mit ihrem Namen aufgenommen werden. Eine ganze Reihe kleiner unbestimmter Schlauchpilze zeigte uns, dass man auch schon bei wenigen Arten an seine Wissensgrenzen kommt und dass auch eine pilzarme Exkursion interessant und kurzweilig sein kann.
Markant durch Farbe und Stacheln: Wachsgelber Fadenstachelpilz
Spricht für die Lebensraumqualität des Baches: Gelber Wasserbecher
Ein hübscher, am Ende unbestimmt gebliebener Pilz
Die Ausbeute liegt in Aluminium aus. Das war es für heute …
Vom 16.-19.06.2022 fand unser diesjähriges Arbeitstreffen der Thüringer Arbeitsgemeinschaft Mykologie in Ranis / Ludwigshof im Gästehaus Papilio statt. In diesem Rahmen führten wir zwei Exkursionen durch.
Bericht: Stefan Born Messtischblatt 5235,311 und 5234,422
Teilnehmer: Angela Günther, Tanja Böhning, Ulrike Welle-Hauber, Sandra Haueisen, Stefan Fischer, Thomas Rödel, Andreas Vesper, Frank Langguth, Bernd Rudolph, Klaus Hassmann, Stefan Born (Exkursionsleiter)
Trotz lang anhaltender Trockenheit sollte unsere Exkursion stattfinden. Der Gedanke ging dahin, wenn schon kaum Pilze zu erwarten wären, dann wollten wir uns wenigstens an schöner Natur erfreuen und diesen wild-romantischen Wanderweg entlang der Saale erkunden.
Foto: Andreas Vesper
Bei super Wetter trafen wir uns gut gelaunt in der Nähe von Zeutsch und starteten den 5,5 Kilometer langen größtenteils schattigen Weg saaleaufwärts. Die Saale prallt hier an Erhebungen, so dass über lange Zeiträume hinweg ein steil abfallendes Relief entstand. Dieses Gebiet entzieht sich intensiver Bewirtschaftung. Die Abhänge sind mit naturnahem Mischwald bestanden. Totholz, Quellbereiche mit Erlen und Schlammbänke an der Saale sind Strukturen, die dem Weg eine außergewöhnliche landschaftliche Vielfalt geben. Wer vom Weg abweichen will, muss allerdings gut zu Fuß sein. Das Gebiet fällt nach Norden ab. Hier lässt es sich an heißen Tagen ohne Zeitdruck entspannt „lustwandeln“.
Foto: Frank Langguth
Entlang der Bräutigamswand erreichten wir die Roland-Quelle. Frisch gestärkt durch das kühle Nass ging es weiter.
Foto: Klaus Hassmann
Vorbei an von Bibern gefällten Bäumen wanderten wir durch diesen herrlichen Mischwald aus Hain- und Rotbuchen, Eichen, Eschen, Douglasien, Kiefern und jeder Menge Totholz. Bei günstigeren Witterungsverhältnissen ist dieses Waldgebiet ein Paradies für Sommersteinpilz- und Austernseitlingsliebhaber.
Foto: Angela Günther
Trotzdem fanden wir auch Frischpilze:
Foto: Frank Langguth
Stinkmorchel (Phallus impudicus),
Foto: Frank Langguth
Nadelholzbraunporling (Phaeolus schweinitzii),
Foto: Angela Günther
Lungenseitling (Pleurotus pulmonarius), det. Frank Langguth
Foto: Komoot-App
Mit vielen weiteren Funden holzbewohnender Pilze und gut 3 Stunden später kamen wir wieder an unseren Autos an und hatten 81 Arten notiert.
ThAM-Exkursion Schmales Tal zwischen Schmorda und Moxa 18.06.2022
Bericht: Stefan Born Messtischblatt 5335,411 und 5335,412
Teilnehmer: Tanja Böhning, Ulrike Welle-Hauber, Gabi Müller, Uschi Scholz, Stefan Fischer, Ingo Wagner, Thomas Rödel, Andreas Vesper, Frank Langguth, Bernd Rudolph, Klaus Hassmann, Paul Klombitza, Jochen Girwert, Stefan Born (Exkursionsleiter)
Aufgrund der Trockenheit entschieden wir uns für ein feuchtes Bachtal mit sumpfiger Orchideenwiese ( Breitblättriges Knabenkraut – Dactylorhiza majalis, det. Gabi Müller ) im Oberland von Ranis. Uns erwartete ein heißer Sommertag bei 32 Grad Celsius im Schatten.
Foto: Stefan Born
Neben holzbewohnenden und phytoparasitischen Pilzen fanden wir auch
Foto: Stefan Born
Grauer Faltentintling (Coprinopsis antramentaria), det. Stefan Fischer
21.05.2022, 8 Teilnehmer, 10-14 Uhr, Mühlhäuser Stadtwald nahe Peterhof
Teilnehmer: M. Kleinschmidt, J. Hagedorn, Petra Zlopowski, Jochen Girwert, Frank Langguth, Bärbel Kiefer, Ulrike Welle-Hauber, Stefan Kieser.
Das Ziel der ThAM-Exkursion im Mai, war der Mühlhäuser Stadtwald im MTB-Viertelquadrant 4728,33. Die Exkursionsführung übernahm Michael Kleinschmidt. Im Stadtwald überwiegt Buchenmischwald auf Muschelkalk und Löß, mit eingestreuten Eichen, Kiefern, Eschen und Bergahorn. Der Nadelbaumanteil nahm nach dem Orkan-Tief Friederike 2018 und der anhaltenden Borkenkäferplage stark ab.
Als Ziel und Wende waren die 1884 vom damaligen Oberförster Eduard Brehme gepflanzten Mammutbäume (Sequoiadendron giganteum) gesetzt, mit 43 Metern die wahrscheinlich höchsten Berg-Mammutbäume Thüringens, mit einem Umfang von 440 cm.
Trotz des nur mäßigen Niederschlags im Vorfeld, gab es die üblichen Verdächtigen, die Ende Mai zu finden sind. Den Anfang machten die Mairitterlinge (Calocybe gambosa), die hier jedes Jahr in größeren Mengen die Pilzsammler erfreuen. Diverse holzzersetzende Pilze wie Buchenwald-Wasserfuß (Hydropus subalpinus), Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), Fenchel-Porling (Gloeophyllum odoratum), Kastanienbrauner Porling (Polyporus badius), Laubholz-Knäueling (Panus conchatus) säumten den Weg.
Auch Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) und Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) waren schon zu finden. Als Überraschung zeigten sich größere Mengen vom Buchenwald-Becherling (Peziza arvernensis) und dem Kastanienbraunen Becherling (Peziza badia).
Die Fundauswertung sowie das kulinarische Ende der Wanderung fanden am „Weißen Haus“ statt. Es war eine gemütliche und gelungene Exkursion bei angenehmen Temperaturen.